Was passiert wirklich wenn du betrunken auf dem E-Roller erwischt wirst?

Was passiert wirklich wenn du betrunken auf dem E-Roller erwischt wirst?

Seit 2019 gelten in Deutschland für E‑Scooter dieselben Alkoholgrenzen wie beim Autofahren. Viele denken, man könne betrunken noch schnell mit dem E‑Roller heimfahren. Falsch gedacht: Schon ab 0,5 Promille wird es teuer – ab 1,1 Promille wird es richtig ernst.

Die Promillegrenzen im Überblick:

ab 0,3 Promille: bei Ausfallerscheinungen wie unsicherer Fahrweise → Strafverfahren möglich

ab 0,5 Promille: Ordnungswidrigkeit → mindestens 500 € Bußgeld, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot

ab 1,1 Promille: Straftat (Trunkenheit im Verkehr)Geldstrafe, Führerscheinentzug, MPU, 3 Punkte

In der Probezeit oder unter 21 Jahren gilt 0,0 Promille – jeder Verstoß hat direkte Folgen: Probezeitverlängerung, Aufbauseminar, Punkte.

Was passiert bei einer Polizeikontrolle?

Wenn du auffällig fährst oder einfach zufällig kontrolliert wirst, läuft es meistens so ab:

  1. Atemalkoholtest vor Ort

  2. Bei auffälligem Wert oder Ausfallerscheinungen → Blutentnahme im Krankenhaus oder auf der Wache

  3. Ermittlung der Promille

  4. Je nach Wert → Bußgeldverfahren oder Strafanzeige

Besonders ab 1,1 Promille wird die Fahrerlaubnis direkt vorläufig entzogen – auch wenn du mit einem E‑Scooter unterwegs warst.

Mögliche Konsequenzen im Detail

Promillewert Folgen
0,3–0,49 Nur bei Ausfallerscheinungen: Strafanzeige möglich
0,5–1,09 Bußgeld ab 500 €, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
ab 1,1 Straftat: Führerscheinentzug, Geldstrafe, 3 Punkte, ggf. MPU
Probezeit / U21 0,0 Promille-Grenze: 250 € Bußgeld, 2 Punkte, Aufbauseminar, Verlängerung

Realistisch betrachtet: Was passiert in der Praxis wirklich?

Nicht jeder, der mit dem E‑Roller und einem Bier erwischt wird, muss direkt für ein Jahr aufs Fahrrad umsteigen – aber die Polizei nimmt solche Fälle mittlerweile sehr ernst.

In der Realität sieht es oft so aus:

  • Bei 0,5–1,09 Promille wirst du meist mit einem Bußgeld und Fahrverbot für einen Monat davonkommen – aber der Eintrag in Flensburg bleibt.

  • Ab 1,1 Promille wird’s ernst: In der Regel kommt eine Geldstrafe (oft ein Monatsgehalt), der Führerschein ist mindestens 6 Monate weg, und du musst eine MPU machen.

  • Die Behörden werten E‑Roller mittlerweile wie Kraftfahrzeuge – auch wenn es sich nicht so anfühlt.

Besonders bitter: Viele verlieren den Führerschein für Auto, Motorrad oder LKW, obwohl sie „nur“ mit dem Roller unterwegs waren.

Unfall, Flucht oder Gefährdung: Dann wird’s richtig teuer

Wenn du jemanden gefährdest oder in einen Unfall verwickelt bist:

  • § 315c StGB – Gefährdung des Straßenverkehrs

  • Bis zu 5 Jahre Freiheitsstrafe

  • Private Haftung bei Schäden, wenn du keine Versicherung hast oder betrunken warst

Auch eine Unfallflucht (Fahrerflucht) wird unabhängig vom Promillewert bestraft – mit Strafverfahren, Geldstrafe und weiteren Punkten.

Führerschein weg – wie geht’s dann weiter?

Nach einem Führerscheinentzug musst du meistens:

  • Sperrfrist abwarten (6 bis 12 Monate)

  • MPU bestehen (kostet 500–1.000 €)

  • Neu beantragen (inkl. Kosten, Wartezeit, ggf. Erste-Hilfe-Kurs, Sehtest etc.)

Die MPU prüft, ob du dein Verhalten geändert hast – und ob du wieder verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilnehmen kannst.

Versicherung? Kann problematisch werden

Bist du betrunken gefahren und verursachst einen Unfall, kann deine Versicherung:

  • Zahlungen verweigern oder zurückfordern

  • Dich privat haftbar machen, wenn grobe Fahrlässigkeit vorliegt

Vor allem ohne Helm und bei Personenschäden kann das schnell teuer werden – auch wenn der Roller nur 20 km/h fährt.

Fazit: Besser einfach lassen

E‑Scooter sind praktisch, vor allem nachts. Aber: Wer betrunken fährt, riskiert genau wie beim Auto den Führerschein, viel Geld und Probleme mit Versicherungen. In der Realität gibt’s keine Ausreden – auch ein kurzes Stück nach Hause kann zu lang sein, wenn Blaulicht um die Ecke biegt.

 

Was tun wenn du erwischt wurdest?

Wenn du betrunken auf dem E-Roller erwischt wurdest, empfiehlt sich dass du ein kleines Souvenir aus deinem wilden Abend mitnimmst in Form eines T-Shirts. Für die Geschichte hinter dem Shirt kannst du einfach unsere weiteren Blog Artikel auschecken!